Die inneren Werte von Yin und Yang

Die inneren Werte von Yin und Yang

In der taoistischen Lehre können Yin und Yang als Parameter für unsere Selbstreflektion genutzt und damit der Ursprung erörtert werden. Aus der Perspektive dieser Zustände schafft Yin einen Ort der Entstehung für Yang und Yang einen Ort für Yin. Die natürliche Reihenfolge und damit ist gemeint das Prinzip der Natur, bindet sich somit an die Lehren des Himmels und an das Prinzip des Universums. Der irdische Ablauf, das Wechselspiel aus Yin und Yang, ist die Realität.

Die Verwendung des Gegenpols

Um Dinge selbst erreichen zu können, muss die Ausrichtung, das Ziel klar definiert werden. Die Antwort dazu findet man auf natürliche Weise im Gegenteil durch das Verstehen des Ursprungs. Diese Art der Wahrnehmung führt zur Reflektion und damit einer wichtigen Veränderung für das Selbst.

Die natürliche Reihenfolge verstehen

Ein oft falscher Gedanke aus dem Westen ist eine passive Haltung gegenüber dem Weg der Dinge. Wer sich nicht an seiner Verwirklichung beteiligt, findet auch kein tieferes Verständnis seiner Existenz. Es ist natürlich, dass innere Fragen beantwortet werden müssen, ergründet durch Versuch und Irrtum. Stimmt die Überlegung mit der eigenen Realität überein, kann erst durch die Umsetzung ein tieferes Verständnis erlangt werden. Taoisten experimentieren ihr ganzes Leben lang um sich selbst besser verstehen zu lernen. Die Wirkung des Selbst auf das Umfeld gibt uns Verständnis über die natürliche Reihenfolge.

Gefangen in der eigenen Realität

Selbstentwicklung ist ein sich ständig verändernder Prozess. Die Selbstverwirklichung spiegelt sich in einer lebendigen Realität wieder. Ohne dieses Wechselspiel bleibt das Prinzip von Yin und Yang stehen und es kann keine weitere Schöpfungskraft hervorgebracht werden. Gefangen zu sein in der eigenen Realität trägt sich wie eine schwere Last auf das emotionale Befinden. Die fehlende Hingabe der eigenen Verwirklichung gegenüber kommt zum Vorschein und die Sinnhaftigkeit der Existenz wird in Frage gestellt. Dies trübt auch die Entscheidungskraft und ist oft der Beginn von radikalen Veränderungen. Wer in diesem Zustand ist, befindet sich in keinem ausgeglichenen Zustand wie es Taoisten vorziehen, sondern gerät in Gefahr die natürliche Reihenfolge für sich in ein Ungleichgewicht zu bringen.

Freier Wille und das Selbst erschaffen

Da es keinen perfekten „neutralen“ Zustand gibt, ist das dauernde bewusste Abwägen von Yin und Yang was schließlich zu einem Ausgleich führt von höchster Wichtigkeit für lebensentscheidende Fragen. Es gibt Momente in denen wir der Ausgewogenheit näher stehen und sich wichtige Entscheidungen und geistige Blockaden in unserem „Bauchgefühl“ (unterbewusst) entscheiden. Letztendlich zählt das Dao, aus dem alles Schöpferische entspringt und sich weiterentwickelt, um sich letztendlich wieder als wahres Selbst zu finden und sich bewusst mit dem Ursprung zu vereinen.

Daoistische Waffenkunst

Daoistische Waffenkunst

Der daoistische Ursprung der Waffengeschichte reicht weit zurück. Generell wurden Waffen nicht eingesetzt um sich auf den Gegner zu konzentrieren, sondern um den eigenen Weg hervorzuheben.

Definition: Waffe

Eine Waffe ist ein Gegenstand um eine andere Person physisch oder handlungsmäßig in irgendeiner Form zu beeinträchtigen (im Daoismus um sich selbst zu erweitern). Waffen werden vielseitig eingesetzt und in verschiedensten Formen. Im Daoismus gibt es allerdings immer zwei Seiten und die Seite des Waffenführenden ist stets die Perspektive der persönlichen Entwicklung.

Ich und die Waffe

Beides zählt im Daoismus als ein Gemeinsames, und gemeinsam formen wir unsere Absichten. Energie und Weg gehen einen anderen Weg, durch die Waffe führt es letztendlich zu einem gemeinsamen Ziel. Die Waffenkunst enthüllt neue Richtungen die vorher nicht möglich gewesen wären, nicht um Andere zu beeinträchtigen sondern den eigenen Weg klarer zu zeigen. Die physikalischen Eigenschaften der Waffe übertragen sich auf die eigene Intuition und verleihen uns eine Form von Freiheit, die uns vorher nicht in den Sinn gekommen wäre. Dies kräftigt das Bewusstsein unseres Daseins und stellt uns neue Hindernisse und Möglichkeiten in unseren Weg. Das Potential und die Fähigkeiten des Übenden werden so durch eine simple materielle Form erweitert. Die Faszination der Waffe gilt im Taoismus als eine Schulung des Selbsts und seiner Möglichkeiten. Das letztendliche Ziel ist die Erlangung von Beherrschung durch Ruhe und Kontrolle über Gegenstände, die Menschen als Waffen bezeichnen.

Unsere Möglichkeiten und was wir daraus machen

Was wir in unserem Alltag tun erscheint oft mager und wenig. Es gibt genug Schätze die wir durch unser Dasein geben und durch die wir selbst  profitieren können. Leider ist für viele das Leben sehr rational und oft kommt es zu keiner Übereinstimmung mit dem was uns wirklich wichtig ist. Es fällt uns leichter wenn die Form in der wir uns bewegen vorbestimmt und definiert ist, um letztendlich unsere Wünsche umsetzen zu können. Es ist die Bewegung die uns fasziniert von der Position aus in der wir uns befinden. Die Möglichkeiten sind nicht auf uns selbst beschränkt sondern innerhalb des gesamten Universums. Zum Beispiel: ein Schwert ist eine archaische Waffe mit präziser Geradlinigkeit die uns in unserem Dasein in Form einer neuen Bewegungskultur und Persönlichkeitsentwicklung bereichern kann. Was wir daraus machen hängt emotional mit uns  zusammen. Die Selbsterfahrung  gibt der Waffe  Charakter und Einzigartigkeit was uns letztendlich in der Entwicklung prägt.